Vakur

Vakur
neue Heimat?

Montag, 30. Dezember 2013

Krank und fern der Heimat




Es kam wie es kommen musste. Ich wurde krank und zwar richtig. Wen wundert es, ich trug bei meiner Ankunft ja nur das Abendkleid, das ich mir für die Wohltätigkeitsveranstaltung habe anfertigen lassen und eine kleine Pelzstola, die sich der Barbar namens Eric unter den Nagel gerissen hatte. Mir lief die Nase, meine Ohren standen unter Druck und ein Husten schüttelte mich durch. Ich brauchte dringend Antibiotika und Grippemittel. Trotz der Sprachschwierigkeiten versuchte ich mich verständlich zu machen leider war der Versuch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Zu allem Überfluss kam kurz darauf auch noch Fieber hinzu. Jetzt hatte ich also das Komplettpaket abonniert und keine Apotheke in Sicht. Auf einen Mediziner konnte ich ja verzichten, soweit war mein Studium ja schließlich schon, dass ich mir selber helfen hätte können. Krampfhaft suchte ich meine Sinne zusammen und kam zu dem Entschluss dass ich es wohl mit den Hausmittelchen von Großmutter notdürftig behelfen könne. Kalte Wadenwickel um das Fieber zu senken. Warum Wickel? Draußen hatte es genug  Schnee in den ich mich knien konnte, das schien mir die Lösung zu sein. Ich ging also, jedes Mal wenn ich merkte das Fieber heizte meinen Körper wieder auf, nach draußen und kniete mich in den Schnee. Solange bis die Haut brannte und ich mich wieder besser fühlte.  Aus dem Lehrfach der Naturheilkunde wusste ich, dass Honig auch heilende Wirkung hat.



Es kam wie es kommen musste. Ich wurde krank und zwar richtig. Wen wundert es, ich trug bei meiner Ankunft ja nur das Abendkleid, das ich mir für die Wohltätigkeitsveranstaltung habe anfertigen lassen und eine kleine Pelzstola, die sich der Barbar namens Eric unter den Nagel gerissen hatte. Mir lief die Nase, meine Ohren standen unter Druck und ein Husten schüttelte mich durch. Ich brauchte dringend Antibiotika und Grippemittel. Trotz der Sprachschwierigkeiten versuchte ich mich verständlich zu machen leider war der Versuch nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Zu allem Überfluss kam kurz darauf auch noch Fieber hinzu. Jetzt hatte ich also das Komplettpaket abonniert und keine Apotheke in Sicht. Auf einen Mediziner konnte ich ja verzichten, soweit war mein Studium ja schließlich schon, dass ich mir selber helfen hätte können. Krampfhaft suchte ich meine Sinne zusammen und kam zu dem Entschluss dass ich es wohl mit den Hausmittelchen von Großmutter notdürftig behelfen könne. Kalte Wadenwickel um das Fieber zu senken. Warum Wickel? Draußen hatte es genug  Schnee in den ich mich knien konnte, das schien mir die Lösung zu sein. Ich ging also, jedes Mal wenn ich merkte das Fieber heizte meinen Körper wieder auf, nach draußen und kniete mich in den Schnee. Solange bis die Haut brannte und ich mich wieder besser fühlte.  Aus dem Lehrfach der Naturheilkunde wusste ich, dass Honig auch heilende Wirkung hat.

Klar, Honig besteht natürlich aus Zucker. Um genau zu sein aus rund 80 Prozent. Hauptsächlich Fruchtzucker und Taubenzucker. Je nach Honigsorte sind die beiden mengenmäßig unterschiedlich vertreten, die restlichen 16 bis 19 Prozent sind Wasser. Allerdings sind in geringen Mengen noch viele weitere Inhaltsstoffe enthalten, wie zum Beispiel Enzyme, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe. Sie sind hauptsächlich für die gesundheitliche Wirkung des Honigs verantwortlich, wenn man ihn nicht über 40 Grad erhitzt. Bei Schwellungen, Husten, Fieber oder bestimmten Schmerzen kann Honig durchaus hilfreich sein denn seine Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Auch in der Wundheilung spielt Honig eine besondere Rolle. Ich weiß aber, dass diese Wirkung nicht bei dem in unserer Zivilisation handelsüblichen Honig zutrifft. Es musste unbehandelter Honig sein, der diese antiseptische Wirkung hat. Ich ging davon aus, dass das was ich hier vorfinden würde, mit Sicherheit kein chemisch behandelter und bis zur Keimfreiheit zerstörter Honig sein würde. Ich ging also hoch zu der Hall in der sich eine riesengroße Küche befand um mir dort Milch und Honig zu suchen und einen Tee zu machen. Hunger hatte ich nicht wirklich, auch wenn mir die Hühnersuppe meiner Mutter sicher hätte helfen können. Ich nahm was ich kriegen konnte und schleppte die Sachen wieder hinunter in das Haus dieses Erics. Langsam konnte ich mich ja mit seiner Anwesenheit arrangieren, teilweise hatte er ja recht fürsorgliche und väterliche Züge. Aber so ganz geheuer war mir nicht was er da so von sich gab.

Aus den vielen Gesprächen die wir mit Händen und Füssen führten, konnte ich entnehmen, dass er in mir so etwas wie eine Sklavin sah und ich sollte ihn mit Jarl ansprechen. Wenn er sich damit glücklich fühlte und ich somit einigermaßen friedlich meine Zeit hier verbringen konnte, bis man mich wieder abholte, dann sollte mir das nur recht sein. Ich schleppte mich also durch die Tage, teilweise war es recht leer im Dorf. Einmal kam ein Fremder zu besuch, der in die Hall ging und mich die freundliche Frau mit ihrem Mann mitnahm. Ach ja, in der Hall wollen die angezogenen von den nackten bedient werden. Auch so kann man wohl einen Klassenunterschied darstellen. Wenn die wüßten, also in meiner Welt die Mediziner, auch wenn es nur angehende Mediziner sind, sehr angesehen. Aber gut. Ich ging also mit nach oben und hoffte, mich ein weiteres Mal darum drücken zu können, dass ich mich ausziehen muss. Zumal ich es für meinen Genesungsprozess nicht wirklich für zuträglich hielt.

Tatsächlich hatte man ein Einsehen und ich wuselte in die Küche zumindest konnte ich schon verstehen was man von mir wollte und ich war ja mittlerweile schon in die Grundlagen der Serviergewohnheiten hier eingewiesen worden, was nicht heißt dass ich sie gut fand. Met und einen Black Wine wünschte man. Black Wine ist so etwas wie bei uns der Kaffee, er wird auch so ähnlich zubereitet. Ich erfüllte den Anwesenden ihre Wünsche und lauschte ein wenig dem Gespräch. Verstehen konnte ich allerdings nicht viel, aber ich hoffte ich würde vielleicht ein wenig die Sprache lernen, ich wusste ja nicht, wie lange ich noch hier bleiben sollte. Der Fremde machte einen besorgten Eindruck und auch der Stimmfärbung und der Stimmung die in der Luft lang konnte ich entnehmen, dass es sich wohl um kein angenehmes Gespräch handelte. Ich suchte mir also einen Platz an dem ich recht ungestört zuhören konnte, dabei fand ich meinen neuen Freund, einen Kater der sich hier aufhielt. Ich legte mich kurzerhand zu ihm auf dem Boden, so war ich wenigstens in der Nähe sollte man mich noch einmal rufen. Aus dem ganzen Wortsalat das heraus zu hören war ja nicht immer so einfach. Der Fremde blieb eine ganze Weile und ich döste unter dem Tisch irgendwann ein. Kein Wunder bei dem Fieber das mich weiterhin fest im Griff hatte.

Ich erwachte irgendwann spät in der Nacht und schlich mich wieder hinunter in das Haus wo der Brauer lebte und legte mich in den zusammengezimmerten Verschlag der weich mit Fellen ausgelegt war, zog mir einige der Felle über und hoffte so durch Schwitzen den Gesundungsprozess etwas zu beschleunigen. Als ich erwachte lag dieser Eric wie ein gefällter Baum auf dem Sofa neben mir und schnarchte, dass ich fürchtete das Dach kommt herunter, so bogen sich die Balken. Ich muss zugeben, ich bin a ein wenig neugierig, also nutzte ich die Gelegenheit und besah mir das Prachtstück von Mann etwas näher. Nachdem ich mich aus den Fellen geschält hatte, ging ich auf Zehenspitzen hinüber und begnügte mich erst einmal damit ihn ausführlich zu betrachten. Okay, erst beschränkte ich mich wirklich nur auf das Schauen mit den Augen, nach einer Weile beschloss ich meine Finger ganz sacht über sein Gesicht wandern zu lassen. Soviel Haare wie er im Gesicht hatte, würde er es sicher nicht bemerken. Als ich bei seinen Händen ankam staunte ich nicht schlecht. Ich legte meine Finger gegen seine. Meine Güte, das sind ja richtige Klodeckel so groß wie seine Pranken waren.  Ich stand auf und versuchte mit Schritten seine Größe abzumessen. Ein Mann wie ein Berg.  Ich war gerade dabei meinen Blick über seine Statur wandern zu lassen als seine Stimme brummig etwas murmelte und mein Name dabei fiel. Er lächelte. Mon Dieu was für ein Lächeln und Augen.. . eigentlich könnte Frau da nur schwach werden. Außerdem schien er gute Laune zu haben. Wir unterhielten uns und ich konnte wieder einige Worte mehr in meinen Wortschatz aufnehmen. Als sein Magen knurrte, beschlossen wir die Küche der Hall aufzusuchen. Sind wir gespannt was die nächste Zeit noch bringen wird.
 
 

 

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