Der Berg von Mann hatte also Hunger, was lag da näher, als
in die Hall zu gehen. Kochen war zwar nicht meine Stärke, aber ich würde schon
irgendwas zuwege bringen um den Kerl satt zu machen. Wir stapften gemeinsam
durch den mittlerweile teilweise kniehohen Schnee nach oben zu dem großen
Gebäude. Dort angekommen erwartete uns auch schon die nette Dame die immer
angezogen ist, mittlerweile konnte ich ihr auch schon einen Namen zuordnen, sie
heißt Elinor. Sie begrüßte uns und begann auch sofort auf Eric einzureden. Ich
nahm an, es ging wohl um den Besuch des Fremden vom Vorabend.
Ich stampfte den Schnee von den Stiefeln als auch
schon die brummige Stimme von Eric zu hören war, die von mir verlangte ich
solle mich der Kleidung entledigen. Das
verstand ich mittlerweile schon. Eigentlich war ich ganz froh darum, die
Kleidung die ich trug müffelte bereits ganz schön, ich trug sie nun doch schon
eine ganze Weile. Allerdings war ich von dem Gedanken so ganz ohne Kleidung
unter die Bewohner hier zu treten, weniger begeistert. Also suchte ich eine
Kompromisslösung. Ich zog Kleider und Schuhe aus und legte mir den Mantel
wieder um. Eric und Elinor hatten bereits Platz genommen und ich eilte so schnell ich
konnte quer durch die Hall zur Küche und suchte etwas zusammen. Für eine
Hühnerkeule, etwas Kartoffelbrei und Brot reichten meine Kochkenntnisse allemal
aus. Das einfache Mahl brachte ich dann
nach draußen und schob es vor Eric auf den Tisch, bevor ich mich wieder
zurückziehen wollte. Die Rechnung hatte ich aber ohne meinen Aufpasser gemacht.
Er winkte mich zu sich, nichts Gutes ahnend, hielt ich den schweren Umhang fest
um meinen Körper, als er auch schon an der Kordel zog und mir mit ernster Mine
bedeutete, dass nackt nun mal nackt bedeutet und auch ein Umhang wohl nicht in
das Bild passt. Ich hoffte ich könne mich durch fürsorgliches Nachfragen nach
seinem Getränkewunsch vielleicht noch einmal aus der Affäre ziehen, aber
irgendwie sollte mir das nicht gelingen. Eric bestellte zwar einen warmen Met,
aber der Mantel blieb bei ihm. Ich zog mich also schmollend in die Küche zurück
um den Met anzuwärmen. Kaum hatte ich
den Met serviert, kam noch ein Bewohner in die Hall, ich glaube das ist der
Mann von Elinor und soviel ich verstand, hieß dieser Illy.
Nachdem ich Elinor
noch mit Kaffee versorgt hatte, zog ich mich unter den Tisch zurück um mit der
Katze zu spielen, doch Eric gönnte mir wohl die kleine Ablenkung nicht. Er rief
nach mir und als ich hochschreckte, schlug ich mir prompt den Kopf an der
Unterseite des Tisches an. Das gab sicherlich eine Beule. Eric schickte mich
mit kurzen, knappen Worten zu Illy, der wohl auch einen Getränkewunsch hatte.
Er wollte ebenfalls Met, aber kalt, gut – sollte er bekommen. Die Drei vertieften sich in ein angeregtes
Gespräch und ich nutzte die Zeit um mich wieder um die Katze zu kümmern, was
mir aber nicht lange vergönnt sein sollte, ein weiterer Bewohner trat in die
Hall, der Begrüßung nach wohl etwas höheres mit Namen Dick. Kaum hatte dieser
die Hall betreten schallte auch schon wieder mein Name durch den Raum. Tock –
ein weiteres mal schlug ich mir den Kopf am Tisch. Jetzt konnte ich herumlaufen
wie ein kleines Teufelchen, bei den beiden Hörnern die sich da jetzt bildeten.
Dieser Dick wollte also auch etwas zu trinken und auch Eric orderte erneut warmen
Met. Anscheinend gab es hier nichts anderes als Met warm oder kalt. Ich ging
also in die Küche, warf einen Blick in den Kessel mit dem ich zuvor schon Met
für Eric warm gemacht hatte, goss noch etwas nach und füllte beide Hörner mit dem goldenen, süßen Honigwein. Ich ging
mit den Getränken zurück nach draußen und zu Eric, sein Kopfschütteln sagte
mir, dass zuerst der Mann Dick bedient werden sollte, also ging ich hinüber,
kniete mich vor ihn und reichte das Horn mit ein paar netten Worten nach oben.
Irgendwas schien ihm aber daran nicht zu passen. Seine Worte verstand ich zwar
nicht, aber wie er sie sprach hieß nichts Gutes. Worte flogen zwischen ihm und
Eric hin und her, während ich nur von einem zum anderen blicken konnte. Letzen
Endes klopfte Dick auf den Tisch und ich vermutete er wird wohl Hunger haben,
aber weit gefehlt. Ehe ich mich versah, packte Dick mich mit festen Griff und
hob mich vor sich auf den Tisch, wobei der Met logischerweise nicht in den
Hörnern blieb sondern sich teilweise über meinen Körper ergoss. Prima, das Zeug
klebt doch wie die Hölle. Das Bad konnte ich mir dann aber sparen, Dick schob
mich in Positur, die mir übrigens alles andere als angenehm war und begann
unverzüglich den Met von meinem Körper zu lecken. Pfui Deibel, das sind
Manieren hier, eigentlich wollte ich nur so schnell wie möglich wieder vom
Tisch. Ich versuchte den Kopf von mir zu drücken als Eric auch schon schallend
los lachte. Noch besser, nun verspottete er mich auch noch. Um das ganze noch
zu steigern, bestand nun auch Eric darauf, dass ich seinen Met auf diese
hinterwäldlerische Art und Weise serviere. Er deutete vor sich auf den Tisch
und der Tonfall seiner Worte und sein Gesichtsausdruck ließen keinen Zweifel
daran was er erwartete.
Ich hoffte diese Schmach so schnell wie möglich zu
absolvieren und wollte gerade vom Tisch sprinten als sich der starke Arm von
Eric um meine Hüften schlang und mich festhielt. Meine Begeisterung darüber
hielt sich verständlicher weise in Grenzen. Eric erhob sich, ohne mich los zu lassen
und warf mich wie einen Sack Kartoffel über seine Schulter. Auch als sich meine
Fäuste auf seinen Rücken prasseln ließ, beeindruckte ihn das wenig. Er ging zum
Ausgang und warf sich seinen Mantel über, während meine Kleider noch in der
Truhe lagen. Großzügiger Weise bedeckte er mich mit einem Stück Fell, trotzdem
traf mich die kalte Luft draußen wie ein Peitschenhieb. Eric schien sich
darüber zu amüsieren und ich konnte schon bald seine Absicht erkennen, als ich
merkte wohin seine Schritte gingen.
Immerhin hatte er wohl ein Einsehen – es ging
zum Bad.
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